Kategorisierungsarbeit in Hilfen für Kinder und Jugendliche. Eine vergleichende Untersuchung der Verfahren der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe vor dem Hintergrund der Diskussionen um eine Gesamtzuständigkeit Laufzeit: 11.2016-02.2019 |
Im Mittelpunkt der von der DFG geförderten Studie (Projektnummer 314276389) stand die vergleichende Analyse der sich in Fallakten materialisierenden Kategorisierungsarbeit bei der institutionell-behördlichen Bearbeitung von Hilfen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung aus den Bereichen des SGB VIII und SGB XII, wobei letztere inzwischen dem SGB IX zugeordnet sind. Es wurden die folgenden Hilfeformen in drei Kreisen in unterschiedlichen Bundesländern in den Blick genommen: Ambulante Hilfen für Kinder (Sozialpädagogische Familienhilfe sowie Frühförderung), Schulbegleitung/ Schulassistenz und stationäre Hilfen. Um die Aktenarbeit angemessen einordnen zu können, wurden auch die behördlichen Strukturen und Prozesse betrachtet, innerhalb derer die Fallakten jeweils entstehen. In einem ersten Schritt wurden anhand von Dokumentenanalyse (vgl. Wolff 2015), Expert:inneninterviews (vgl. Meuser/Nagel 2009) und Gruppendiskussionen (vgl. Wolff/Puchta 2007; Przyborski/Wohlrab-Sahr 2009) Verfahrensabläufe und deren (institutionelle) Einbettung in Jugendämtern und fallbearbeitenden Behörden der Eingliederungshilfe (u.a. Sozialämter) erhoben. Im zweiten, zentralen Schritt wurde eine Aktenanalyse durchgeführt, orientiert an der ethnomethodologischen Konversationsanalyse (vgl. Wolff 1995 u. 2006) und der membership categorization analysis (MCA) (vgl. Lepper 2000).
https://www.uni-siegen.de/zpe/projekte/katgo/
Ansprechpersonen: Albrecht Rohrmann, Daniela Molnar